Das Projekt „SiLarve: Silierte Insektenlarven als nachhaltige Proteinquelle für Nicht-Wiederkäuer“ erforscht über 3 Jahre die Nutzung von silierten Insektenlarven als Proteinfuttermittel für Geflügel und Schweine. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung von vier Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen geleistet, insbesondere des SDG 2 „Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern“.
Importiertes Sojaextraktionsschrot ist derzeit das bedeutendste Proteinfuttermittel in der österreichischen Geflügel- und Schweinehaltung. Insektenlarven stellen allerdings eine vielversprechende alternative Proteinquelle dar. Nach der Aufzucht werden die Larven standardmäßig getrocknet, um ein lagerfähiges Futtermittel zu erhalten. Dieser Verarbeitungsprozess ist jedoch durch einen enorm hohen Energieverbrauch gekennzeichnet und senkt folglich die Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz. Die Silierung kann eine geeignete Alternative zur Trocknung darstellen, die bisher nur marginal in Betracht gezogen wurde. Mit einem entsprechenden Co-Substrat, das leicht fermentierbare Kohlenhydrate in ausreichender Menge bereitstellt, sollte die grundsätzliche Silierbarkeit von Insektenlarven gegeben sein. Es ist jedoch umfassende Forschung nötig, um diesen Konservierungsansatz zu optimieren.
Im vorliegenden Projekt werden mehrere Silierversuche durchgeführt, wobei verschiedene zucker- und/oder stärkereiche Co-Substrate geprüft werden. Ebenso wird der Einsatz von Konservierungszusätzen, wie Milchsäurebakterien, organische Säuren, Siliersalze und chemische Konservierungsstoffe getestet. Mithilfe modernster Analytik werden sowohl der Konservierungserfolg als auch der Futterwert für Nicht-Wiederkäuer detailliert charakterisiert.
Zusammengefasst ist das zentrale Ziel des vorliegenden Projekts die effiziente Konservierung von Insektenlarven der Hermetia illucens mittels Silierung zu untersuchen und zu optimieren, um das bisher fehlende Wissen bereitzustellen, um Larvensilagen als Proteinfuttermittel für Geflügel und Schweine zu etablieren. Dabei ist die Hypothese, dass der Futterwert der Larven durch deren Silierung mit zucker- bzw. stärkereichen Co-Substraten erhalten bleibt und der Einsatz von Konservierungszusätzen den Konservierungserfolg weiter verbessert, sodass keine Unterschiede zur Larventrocknung bestehen.
In diesem Projekt werden vier Wissenschaftler:innen aus drei Mitgliedsorganisationen von BIOS Science Austria forschen:
- Thomas Hartinger (Vetmeduni Wien, Projektleitung)
- Kristina Hartinger (Vetmeduni Wien)
- PD Dr. Karl Schedle (BOKU Wien)
- Reinhard Resch (HBLFA Raumberg-Gumpenstein)