Bodenschutz ist Klimaschutz
Fruchtbare und produktive Böden sind die Grundlage für eine stabile Versorgung mit Nahrungsmitteln, Ballaststoffen, Tierfutter, Holz und anderer Biomasse. Sie beherbergen eine enorme Artenvielfalt und als größter Kohlenstoffspeicher an Land können Sie dabei helfen, die globalen Klima-Herausforderungen zu meistern. Sie tragen zur Verwirklichung der 17 Ziele der UN-Agenda 2030 nachhaltige Entwicklung bei und stellen eine breite Palette von Ökosystemleistungen bereit. Das EJP SOIL schafft ein Umfeld, das den gesellschaftlichen Beitrag der Landwirtschaft fördert, um die wichtigsten Herausforderungen wie Klimawandelanpassung, nachhaltige landwirtschaftliche Produktion, Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen sowie Schutz von Land und Boden zu bewältigen.
Zusammen mit der Europäischen Kommission verfügen die Partnerorganisationen über ein gemeinsames Budget von 80 Mio. €. Für Österreich arbeiten fünf gut vernetzte Bodeninstitutionen (Boden 5 = AGES, BOKU, Umweltbundesamt, BFW, BAW) unter dem Dach des Trägervereins BIOS Science Austria als Partner im EJP SOIL an der europäischen Aktion mit. Österreich wurde laut Antrag fast 10% des Projektvolumens zuerkannt, die Eigenleistung wird vom BMLRT und dem BMBWF unterstützt.
Forschungsplan für eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung
Als eine der ersten Aktivitäten des EJP SOIL werden europäische und nationale Interessengruppen gebildet, um Wissenslücken und Unterschiede bei bestehenden regionalen und nationalen Aktivitäten zu ermitteln. Diese Bestandsaufnahme des verfügbaren Wissens und der Instrumente ermöglicht es Forschungsprioritäten und einen Forschungsplan auf europäischer Ebene zu erstellen. Dies macht strategische Entscheidungen in Wissenschaft, Politik und deren Umsetzung in ganz Europa möglich.
Die gemeinsamen Anstrengungen werden eine multidisziplinäre Forschungsgemeinschaft stärken. Durch einen kollaborativen Ansatz wird das EJP SOIL die Netzwerkbildung stärken, transnationale Projekte initiieren und Ausbildung, Wissensverbreitung und Kommunikation fördern.
Bodenbewusstsein, Leitfäden und Politikberatung
Das EJP SOIL will die Öffentlichkeit sensibilisieren und das Verständnis für landwirtschaftliche Bodenbewirtschaftung verbessern. Landwirte, Landbesitzer, Verwaltung und Industrie erhalten Zugang zu Leitfäden für nachhaltige Bodenbewirtschaftung, sowie zu Instrumenten für die Kohlenstoffbilanzierung. In der Bestandsaufnahme werden neueste mathematische Modelle zur Berechnung der Bodenqualität und des Kohlenstoffgehalts ausfindig gemacht und verglichen. Das soll auch die praktische Umsetzung einer klimafreundlichen Bodenbewirtschaftung fördern.
Auf politischer Ebene besteht das Ziel darin, Datenlücken und vorrangigen Wissensbedarf zu ermitteln und Empfehlungen für die Politikgestaltung auf europäischer und regionaler Ebene zu geben.
Das EJP SOIL-Programm wird aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union im Rahmen der Fördervereinbarung Nr. 862695 finanziert.
Kontakt für Österreich
Projektleitung: Univ.-Prof.in Dr.in Sophie ZECHMEISTER-BOLTENSTERN, BOKU
Stellvertreter: Dr. Andreas BAUMGARTEN, AGES
Anlaufstelle: Dipl.-Ing.in Eva ECKER, BIOS; e-mail: eva.ecker@boku.ac.at
Weitere Informationen zum EJP SOIL finden Sie unter www.ejpsoil.org