Im Rahmen des Forschungsprogramms des BML 2020-2025 können bis 31. Juli 2022 Forschungsprojekte im Bereich der Versorgungs- und Ernährungssicherheit eingereicht werden.
Der Agrar- und Lebensmittelsektor ist derzeit mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Die aktuellen Ereignisse zeigen, dass es sehr schnell zu Engpässen in Teilbereichen der Versorgungskette kommen kann.
Ebenso spielt die prognostizierte Veränderung in der Landnutzung durch Einflüsse des Klimawandels eine bedeutende Rolle. Wir müssen uns darauf einstellen, dass in bestimmten Bereichen die erwarteten Erntemengen nicht mehr in der bisherigen Quantität und Qualität bereitgestellt werden können. Gekoppelt ist dies mit neuen Herausforderungen auf dem gesamten weiteren Weg der Verarbeitung.
Gleichzeitig ist auch eine Änderung der Werthaltung in der Gesellschaft bemerkbar, die sich in zunehmendem Konsum hochwertiger pflanzlicher Nahrungsmittel widerspiegelt. Wir sollten danach trachten, diese Anforderungen weitgehend durch Produkte aus regionaler Produktion zu decken.
Um nachhaltige, resiliente und zukunftsfähige Lösungen und Strategien für die Versorgungs- und Ernährungssicherheit aufzuzeigen, möchte das Landwirtschaftsministerium gezielt Forschungsprojekte in diesem Bereich beauftragten. Themen, die im Rahmen Versorgungs- und Ernährungssicherheit behandelt werden können, betreffen unter anderem:
- Stärkung der regionalen Land-, Forst-, und Wasserwirtschaft durch Einsatz neuer Technologien
- Unterstützung einer unmittelbaren Produzenten-Konsument-Beziehung
- Nutzung des Diversitätsprinzips
- Förderung von emissionseffizienter, lokaler Produktion und Wertschöpfung
- Förderung resilienter Versorgungssysteme
- Lebensmittelsicherheit und -qualität
- Alternative Verfahren und effizienter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
- Energieversorgung und Betriebsmittel: Auswirkungen auf Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Dazu wird aus dem Budget für die Auftragsforschung ein Betrag von 3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, wobei ein maximales Volumen von 250.000 Euro pro Projekt vorgesehen ist.
Projektanträge zum Thema Versorgungs- und Ernährungssicherheit können bis zum 31. Juli 2022 über dafne.at eingereicht werden.
Auf das Erfordernis der Ausweisung des Eigenforschungsinteresses im Ausmaß von zumindest 10% der Projektkosten wird hingewiesen. Kooperationen mit anderen Forschungseinrichtungen und Unterstützer:innen des Forschungsvorhabens sind möglich. Wesentlich ist dabei die Praxisrelevanz der eingereichten Projektvorschläge. Die Einbindung von Praktiker:innen aus der Land- und Forstwirtschaft ist daher vorteilhaft.
Die Einreichung der Forschungsaktivitäten erfolgt über die Forschungsplattform dafne.at. Die allgemeinen Vorgaben zur Einreichung von Projekten sind zu beachten (https://dafne.at/p/projekteinreichung)
Die eingereichten Vorschläge werden vom Ressort hinsichtlich folgender Kriterien geprüft:
- Bezug zum Ressortforschungsprogramm
- Relevanz für die Strategien und Programme im Landwirtschaftsministerium
- Kohärenz und Überschneidung mit anderen Bundesforschungsprogrammen
- Projektmanagement und wissenschaftliche Exzellenz
- Bedeutung der Problemstellung und Beitrag zur Problemlösung
- Dringlichkeit für die angestrebte Problemlösung
- Angemessenheit des Projektumfanges
- Nutzung von wissenschaftlichen Netzwerken
- Umsetzbarkeit der zu erwartenden Ereignisse in Kooperation mit den späteren Nutzern
Überarbeitungen der Vorschläge nach einer ersten Begutachtung und der daraus resultierenden Anregungen sind möglich. Die tatsächliche Entscheidung über eine mögliche Beauftragung der gut beurteilten Projektvorschläge erfolgt in einem ressortinternen Gremium.
Der Projektstart der ausgewählten Projektvorschläge soll nach Möglichkeit im Herbst 2022 erfolgen.